Mittwoch, 17. August 2011

Flaute



Endlich war es geschafft, Ende Juni,waren alle Prüfungen gerissen und ich hielt ein schönes Zeugnis in der Hand, welches mich jetzt zum Studium berechtigt.Natürlich stand mir jetzt eine menge Zeit zur Verfügung,bis zum Studienbeginn Anfang Oktober.Wie ich diese Zeit bisher genutzt habe möchte ich euch am folgenden Bericht verdeutlichen.

Angefangen habe ich an einem mir sehr gut bekanntem Baggersee ,an diesem mein Kumpel Dirk und ich im Frühjahr sehr gut gefangen hatten. Leider gab es ein Problem-die Fische haben in diesem Jahr dort nicht abgelaicht ,weil die einzigen 2 Flachwasserzonen, von einem Saugbagger zunichte gemacht wurden und durch den ständigen Stress und die Tägliche Veränderung der Laichzone von den Fischen gemieden wurde. Trotzdem versuchte ich mein Glück. Ich legte eine Rute mit etwas Futter an eine Uferkante,welche eine Tiefe direkt vorm Schilf von 3 Metern aufweist.Die andere Montage brachte ich an den Fuss eines Muschelbewachsenen Plateaus in 7 m Tiefe. In der Nacht hörte ich eine Menge Fischaktivität, lautes Klatschen am Schilf und die Spannung stieg bis ins Unermessliche. Doch am Morgen merkte ich außer Spesen nix gewesen.Auch in der 2 Nacht -kein Zupf. Frustriert packte ich zusammen um nach 2 Tagen wieder zu kommen.Beim nächsten Versuch wurden die selben Stellen befischt und nur das Montagen Setup ein wenig verändert. Fluocarbon und ausbalancierte Köder sollten mich zum Erfolg bringen. Wofür dachte ich mir ins geheim,schließlich hatte der See wenig Angeldruck und die von mir gefangen Fische haben immer voll gesessen. Ich dachte nicht weiter nach und beschloss wie oben beschrieben meine Ruten so abzulegen. Doch auch wieder nach 2 Nächten nix-kein Piep. Andere Stellen neues Glück dachte ich mir und beschloss nach 3 Tagen wieder 2 Nächte raus zu fahren.Es verschlug mich an die andere Seeseite ,dort zeigten sich ab und an mal einige Fische an der Uferkante.Ruck zuck die Ruten ausgelegt,die Boilies wurden zerstückelt und zum Einsatz kamen ausserdem noch Tigers und Hanf.Aber was soll ich sagen es lies sich wieder kein Karpfen blicken und auch die folgenden 3 Session blieben absolut Erfolglos. Lag es tatsächlich an dem Nichtablaichen der Fische oder an dem stetig verändertem Wetter? Ich weiss es nicht, so etwas habe ich an diesem See nie erlebt, bin ich doch die letzten Jahre hier nie als geblankt durchgeschlittert.
Ein anderer See sollte mir wieder mehr vertrauen geben.Ich kannte ihn aus vergangenen Herbstsessions und wollte dort mal unbedingt im Sommer fischen. Ich hatte mir schon im Kopf ausgemalt,wie und wo,doch am See angekommen ,wurde ich eines besseren belehrt-Platz Besetzt-. Nach kurzem small talk hatte ich bemerkt das der Spot wo ich fischen wollte von den beiden Carphuntern unentdeckt blieb. Ich eilte den langen Strand entlang und entschied mich für den letzten Platz links neben den beiden! Die abfallende Kante von 2 m auf 6,60m lag ca 180m schräg links von mir ,umgeben von einer Bojenkette bis ans eigene Ufer.SCh...Winkel dachte ich mir ,aber wofür hat man ein Boot! Zügig wurde der Schirm aufgestellt ,die Ruten montiert und alles schien perfekt. Bis zum nächsten Morgen blieb es ruhig als sich plötzlich um 8 Uhr mein Bissanzeiger mit einem Dauerton meldete! Ab ins Boot den Fisch entgegen,welcher unheimliche Fluchten hinlegte,ich versuchte die Fluchten zu stoppen ,aber vom Boot aus hatte ich keine Chance, er schwamm um die Boje ins tiefe und rieb innerhalb von Sekunden die 65 er Schlagschnur an den Muschelbewachsenen Seilen durch.Ein heftiger Wutanfall folge ----wie blöd kann man nur sein---ich fuhr zum Ufer zurück und schmollte ! Ich gestand mir ein das in diesen bescheuertem Winkel zu den Bojen, es unmöglich sei einen Fisch sicher zu landen und beschloss diese Aktion abzubrechen um nicht noch einen Fisch zu verlieren.
 Zu hause angekommen hielt es mich auch nicht lange dort und ich startete einen neuversuch am altbekannten Baggersee. Diesmal sollte mich ein junger Carphunter namens Hubertus unterstützen ,welchen ich beim Fish and Meet kennen gelernt habe ! Nach kurzem e-Mail Verkehr und Gastkarte kaufen ging es direkt ans Wasser. Wir legten die Ruten verteilt auf verschiedene Tiefen und Seebereiche aus. Mit der Futterwahl sollte etwas alt bewährtes auf dem Plan stehen, hatte ich doch noch nie wirklich mit Mais dort gefischt. In der ersten Nacht standen nur zwei Brassen an . Voll geschleimter Kescher - bähhh. Auch in den kommenden 24 Stunden konnte Hubertus nur eine Brasse fangen . Wir entschieden uns noch einen Abstecher zur Saale zu machen, unterhalb einer Schleuse. Mückengeplagt ist dort aber auch nichts gelaufen. Entenervt packten wir zusammen und ließen die letzten drei Tage revue passieren. Hubertus musste nach hause und auch ich hielt eine kurze Pause vom Angeln für angebracht.
 Nach 4 Tagen hielt ich es nicht mehr aus und ich musste ans Wasser. Ein Altarm der Saale sollte mir endlich einen Fisch bringen.Die Montagen landeten am gegenüberliegenden Ufer an einer ca 1m tiefen Steinkante,nahe eines umgestürzten Baumes. Gegen 2 Uhr Nachts Vollrun-nach kurzem Drill ein kleiner aber wunderschöner Spiegler- ich freute mich riesig- der Bann war gebrochen.Am Morgen folgte ein etwas größerer genau so schöner Fisch auf der selben Stelle.Das hat geklappt dachte ich mir .Ich hatte noch 2 Nächte vor mir und war voller Erwartungen ,als plötzlich eine ganze Schar Angler hinter meinem Brolly stand und mich darauf hinwiesen das jetzt ein Vereinsnachtangeln stattfinden würde und ich hier nicht bleiben könne.
 Nach kurzem Murmeln ging es wieder in Richtung Baggersee--angekommen bemerkte ich das mehrere Fische auf einer am Ufer Langezogenen Kiesbank zeigten! Das Echo vermittelte mir 3,20m an der flachsten Stelle-die hintere Kante fiel bis 8m ab. Kurzer Hand legte ich dort eine Montage ab hinterher ein paar BoiliesFluo Poppi und beide Schüre flach am Boden abgesenkt. die Nacht blieb ruhig und ich konnte auch keine Fischaktivitäten hören! gegen 7 Uhr ich traute Ohren und Augen nicht- die Poppi Rute stand im Halbkreis, ein heftiger Run! Als ich Kontakt aufnahm gab es einen kurzem Ruck!! Schnurbruch--ich hätte Heulen können in diesem Moment! Der Fisch war um die Kiesbank geflüchtet und ins Tiefe ab getaucht die Schlagschnur war vollkommen aufgeraut und war kurz hinter dem Blei durchgerieben bevor ich schalten konnte und ins Boot steigen wollte.Mit zittrigen Händen erhöhte ich die Schlagschnur auf 50 m Länge und nahm dickes Fluocarbon als Vorfach um evtl vielleicht noch patrouillierende Fische abzufangen. Aber leider konnte ich den restlichen Tag und die darauf folgende Nacht keinen weiteren Fisch überlisten und in Gedanken an den verlorenen Flossenträger packte ich zusammen. Ich werde bald wiederkommen vertröstete ich mich und fuhr nach hause!

Jetzt sind schon eineinhalb Monate vergangen von meiner freien zeit,die Ausbeute ist recht Mager -Aber es ist wie immer eine schöne Zeit gewesen und auch wenn mal nichts läuft ,kann man einzigartige Momente am Wasser erleben !

Michel von Barany
Carp Side Crew




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