Sonntag, 18. September 2011

Der Herbst kommt derbst!

Nachdem die Blankserie ihren Lauf nahm in den letzten Wochen und Monaten, musste ich einfach wieder raus ans Wasser. Das Wochenende stand vor der Tür und die Wetteraussichten waren sehr vielversprechend mit Unwetterwarnung! Das ist genau das was ich und vor allem die Carps brauchen. Gleich Freitags nach der Arbeit düste ich Richtung See, wo Maik & Philipp schon vor Ort waren. Nach kurzem Talk ging es Richtung Camp und die Prozedur des Aufbauens sowie die Suche nach sehenswerten Hot Spots begann. Was mir auffiel und uns das Fischen nicht leichter machte, war die Tatsache, dass das Kraut bereits überall an der Oberfläche schwamm. Doch das ist ein gutes Zeichen, denn die kältere Jahreszeit rückt immer näher und die Krautbänke zerfallen allmählich. Bei der Suche der Spots war mir nicht wohl und ich fand einfach keine passende Stelle, wo ich die fressenden Karpfen vermutete. So legte ich erstmal meine Ruten in Tiefen zwischen 9-11 Meter aus. Die erste Nacht stand bevor und wir speisten erstmal fürstlich mit guten herzhaften Essen, bis wir uns dann alle in die Bivvys verkrochen. Gegen 01:30 Uhr etwa bekam Maik ein Biss auf seiner linken Rute. Es herrschte ein verkehrstreiben im Camp wie zu besten Zeiten. Alle sprangen sie auf, wie von der Tarantel gestochen! Mit dem Boot ruderte Maik & Philipp dem Fisch entgegen und endlich konnte Maik nach wirklich sehr langer Zeit mal wieder einen tollen Spiegelkarpfen um die 16 Pfund fangen. Die Freude war ihm deutlich anzusehen! Gratulation! Der Rest der Nacht passierte nichts und die Blankserie muss doch mal reißen, sagte ich mir und direkt nach dem deftigen Frühstück mit Kaffee und gekochten Eiern sowie ein paar Toasties schnappte ich mir das Echolot von Maik. Ich musste nach was aussichtsreichen suchen und das waren Muschelbänke! Mein Echolot ist dafür nicht geeignet aber das von Maik ist eine Augenweide, denn die Zoomfunktion von Humminbird lässt zwar nur erahnen ob es sich um Muschelbänke handelt, dennoch kann man natürlich auf der jeweiligen Stelle noch dazu die Klopfbleiaktion durchführen um zu fühlen was da unten in den Tiefen sich verbirgt. Gesagt, getan und ich suchte über 1 Stunde lang. Dann endlich fand ich etwas sehr interessantes. Eine große Krautbank sehr weit draußen und voll mit Dreikantmuscheln, Schnecken ect.! Das muss es doch sein und genau dahinter entpuppte sich der Bodengrund voll mit natürlicher Nahrung die man sich nur so vorstellen kann und unsere Karpfen so lieben. Bingo! Neuer Platz, neues Glück! Ich fütterte gut 3kg Partikel sowie 2kg Boilies pro Rute und das Ergebnis sollte sich sehen lassen. Gegen Mittag 13 Uhr war ich soweit fertig mit allem und schon um 16 Uhr lief meine rechte Rute ab, welche ich mit einer Schneemannmontage abgelegt hatte. Unglaublich mit welcher Kraft der Fisch Schnur nahm. Philipp kam mir zur Hilfe und wir ruderten dem Fisch entgegen. Ein super Gefühl mal wieder eine Aktion zu haben und die Spannung stieg als ich an der Oberfläche einen wirklich massiven Spiegler sah. Das darf doch nicht war sein, schon wieder so eine Wumme am Haken. Ein geiles Jahr 2011! Nun ging es zurück zum Camp, nachdem der Drill schnell beendet wurde. Kurze Wiegeaktion wurde gestartet bevor wir natürlich noch Video, sowie Bilderaufnahmen machten. Ich habe noch nie, sei es bei mir oder von anderen Huntern, solch ein massiven Carp gesehen, der 34 Pfund wiegt. Wie unterschiedlich doch die Formen der Fische in den verschiedensten Gewässern sein können. Einfach nur erstaunlich. What a wacker!? Ein noch unbekannter Spiegelkarpfen mit einer Schönheit, die nicht zu übertreffen war - unglaubliches Gefühl. Mit diesem Emotionen ließ ich den Carp zurück in sein Element und der Tag ging so langsam zu Ende. Ich war überglücklich und döste vor mich hin als wieder bei Maik die linke Rute ablief. Er konnte einen klasse Schuppie auf die Matte legen. Es läuft aber leider nicht bei Philipp. Kein Biss weit und breit bei Ihm. Wirklich nicht nachvollziehbar, da es doch bei uns beiden lief. In den frühen Morgenstunden fing ich dann noch einen Spiegler mit 20 Pfund. Super! Die Session hat sich voll und ganz gelohnt wobei wir bis auf die Knochen durchnässt waren, denn es regnete aus allen Kannen. Nicht gerade ein schönes Fischen aber dieses Wetter ist wie geschaffen für unsere Lieblinge. Der Herbst kommt in großen Schritten, es geht bald wieder raus, dachte ich mir, als ich mich auf dem Weg nach Hause befand...

"Always Tight Lines!" 

Sven Pohle
Carp Side Crew


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