Freitag, 12. August 2011

3 Nächte, 2 Seen, 1 Fisch – Mecklenburg-Vorpommern

Ein recht ernüchternde Bilanz.

Ich hatte diese 4 Tages-Tour mit meinem Freund Rene bereits seit einigen Wochen im Vorfeld geplant. Rene hatte uns einen wunderschönen idyllischen See in Meck-Pomm ausgesucht. Mittwoch der 3. August war es dann soweit. Auto beladen und ab nach Meck-Pomm. Zirka 2 Stunden später hatte ich mich mit Rene an unseren verabredeten Standort getroffen. Aus dem Auto heraus erfolgte die Begrüßung mit einer kurzen Lichthupe, keine Zeit verlieren und ab an den See. An den See angekommen konnten wir unsere Begrüßung nachholen. „Lange nicht gesehen mein Bester“, shake hands und dann kurzer Plausch bevor wir unsere Autos ausluden. Wir werden nachher mehr Zeit zum quatschen haben sagten wir uns. Ich konnte meinen Augen nicht trauen an welchem Ort Rene mich entlockt hatte. Ein wunderschöner See im herzen Meck-Pomm’s. Rene hatte mir mehrere Plätze zur Auswahl vorgestellt, wobei ich mich fast nicht entscheiden konnte welchen Platz wir nun befischen. Ich entschied mich für eine Ausbuchtung unter dichten Bäumen wo wir unser Lager aufschlagen sollten. Kaum einsehbar von der Seeseite, ruhig und wie erwähnt sehr idyllisch.

Die Camps wurden aufgeschlagen und die Plätze ausgelotet. Rene hatte bereits diese Plätze befischt, kannte also die Hot Spots und wir mussten nicht allzu sehr Zeit mit dem loten „verplempern“. Ich richtete mein Pod unter den Bäumen direkt im knietiefen Wasser aus. Rene richtete einige Meter weiter von mir seinen Platz ein. Er schaute wie weit ich war und setzte kurz mit seinem Boot zu mir über. Ich hatte noch die Watstiefel an als Rene herangefahren kam. „Komm steig ein, ich zeige dir wo unsere Spots liegen könnten“. Schwupp die Wupp ins Wasser gestiefelt, ab an Rene’s Boot, Einstieg und Plumps, ab ins Wasser mit mir. Ich hatte die Kante seines Schlauchbootes nicht erwischt, kam aus dem Gleichgewicht und fiel bis zur Brust ins feuchte, aber angenehme 20° C kühle, Nass. Das schlimme aber war, das ich noch mein Handy in der Tasche hatte. Wer kennt dieses Phänomen nicht – Der Wahnsinn?!. Das Telefon war erstmals „fratze“. Vollgelaufen mit Wasser, es sah aus wie ein kleines Aquarium ohne Fischbestand. Was für ein Anfang dachte ich nur. Rene aber sehr dezent und kollegial konnte sein Lachen vornehmend zurückhalten. Dennoch lachten wir beide uns gegenseitig an und hatten das Grinsen im Gesicht. Zieh dich erst mal um, dann schauen wir mal. Die Bootstour begann.

Ich entschied meine Ruten an einer Kante auf eine Tiefe von 5,20 m und 7,50 m in ca. 200 m. abzulegen. Gesagt, getan! Rene hatte seine Ruten an seine Spots ausgelegt und wir konnten uns nun den ruhigen Teil der Session widmen. Viele Erzählungen über die vergangene Zeit, was alles passiert war und vor allem was in Zukunft anstehe. Dabei ein Tee und etwas zu Essen. Meine nassen Klamotten hinter uns in den Bäumen trocknend vergingen nun einige Stunden.

Während des tages und der Nacht erfolgte keine Aktion. Nicht ein Pieper war zu vermelden. Nach dem Frühstück kurze Beratung und die Entscheidung. – Der erste move stand bevor! Boote vollgepackt und ab an den nächsten Platz. Dieser war genauso beeindruckend wie der, den wir gerade verlassen hatten. Ich fande sogar noch vielversprechender als unsere erste Stelle. Das gegenüberliegende Ufer hatte eine Entfernung von ca. 300-380 Meter. Schliffgürtel und Seerosenfelder prägten die Stellen. Wir entschieden das dass die richtigen Spots waren um unsere Ruten abzulegen. Die erwähnte Entfernung mit diversen Tiefen von 2,20 m., 3, 50 m. und 9 m. legten wir unsere Rigs ab. Meine linke  Rute legte ich ca. 50 m. von meinem Rod aus ab. Ich wählte dabei einen Grenzbereich aus, genau zwischen einem dichten Krautfeld und einer eher „freien, härteren Bodenstruktur“. Meine Taktik belief sich darin einen Futterteppich beginnend im Kraut aus in der Krautfreien Zone anzulegen. So wollte ich die Karpfen aus dem Krautfeld locken, sollten diese meinen Rig anvisieren und den Haken mit dem Boilie einsaugen. Den mit einem halben Scoberry und einem ganzem Mapple Cream bestückten 6er Haken legte ich vorsichtig an der besagten Stelle ab. Angefüttert mit Groundbait, Mais und gecrushten Boilies fuhren wir zum Ufer zurück. Wieder einmal hatten Rene und ich Zeit zum reden. Die Nacht verlief wiederum ruhig was uns am anderen Morgen ein wenig stutzig machte. Was war den nur los? Das Wetter spielte wieder einmal nicht zu 100% mit. Wechselnde Temperaturen, Sonne, Regen und die kühlen Nächte taten sein übriges. Doch dann gegen 9:20 Uhr der ersehnte Run. Meine linke Rute an der Krautzone lief ab. Eine kurze aber heftige Aufnahme meines Köders, die Rute im Halbkreis auf dem Pod gebogen. Der Fisch zog sofort in die Krautzone und versuchte sein Unheil zu retten. Doch nach ca. 5 Sekunden stand ich an der Rute. Der Fisch zog stetig ab, dennoch konnte ich seine Fluchten abfangen. Nach einem kurzem aber beherztem Drill konnten wir einen schönen Fisch landen. Ich konnte in Rene’s Augen sehen. „Puh, Gott sei Dank das es wenigstens an Mark’s Rute gezappelt hatte“. Diesen „Druck“ dem man sich selbst macht wenn man einem Angelkollegen zu sich und seine Sessions einlädt, kennt sicherlich jeder von euch. Auch ich benehme mich so und bin froh wenn zumindest die Bissanzeiger meiner Freunde piepsen, sollten sie bei mir nicht läuten.

Nach dem Drill legten wir erneut die Rute an der Stelle aus. Rene zog sich seinen Neoporenanzug an, holte seine Taucherbrille und wir machten uns an dem gegenüberliegenden Ufer um zu schauen was unsere Futterplätze und unsere Rigs dort machten. Angekommen stellten wir fest, dass sich absolut nichts getan hat. Unser Futterplätze waren noch die selben wie am Vortag. Wir schauten uns gegenseitig an und man konnte feststellen, dass wir beide nicht mit dem Ergebnis zufrieden sein konnten. Wir beschlossen, trotz des Runs meiner linken Rute den zweiten move vorzunehmen. Diesmal nicht nur Platzwechsel, sondern gleich den See. Rene hatte noch „seinen Trumpf“ im Ärmel. Ein ca. 3 ha kleiner See. Ebenfalls wunderschön idyllisch im Wald gelegen. Zur späteren Zeit angekommen piesackten uns erst einmal die Mücken – es war eine Plage! Kurz darauf zum dritten mal in den wenigen Tagen aber stand auch dort unser Camp. Die Stöcke an den markanten Punkten eingebracht und auf’s Pod abgelegt. Vor mir eine Rute in ca. 3 m. Entfernung als Unterhandwurf direkt vor den Seerosen. Die anderen zwei Ruten am gegenüberliegenden Ufer, ebenfalls direkt vor einem Seerosenfeld, sowie in einer Krautzone im Hinterbereich. Guter Hoffnung ließen wir uns wieder in unsere Chairs nieder. Wir waren doch ein wenig von den vorhergegangen moves geschafft, das konnte man uns leicht anmerken. Aber auch hier verlief „Rene’s Trumpf“ die Nacht ruhig. Wir konnten -leider- die ganze Nacht gemächlich durchschlafen und hatten keinen bewährten Biss vernehmen können. Wir entschlossen schon bereits am Vorabend, sollte es keine Aktion geben, dass wir unsere sieben Sachen am nächsten Morgen packen werden und vorerst unser Glück aufzugeben. So auch geschehen.

Die Bilanz nach 4 Tagen Meck-Pomm! Tolle Session. Wunderschöne Natur. Herausfordernde Begebenheiten. Kein leichtes Fischen. Dennoch hatte ich wieder einmal dazu gelernt und ich konnte mein „Karpfen“-Spektrum erweitern. Rene wieder zu sehen war ebenfalls Klasse und wir hatten uns einiges zu erzählen. Ich nehme vorweg das es nicht die letzte Fahrt gen Meck-Pomm war und freue mich auf die nächsten Session(s).


In diesem Sinne wünsche ich allen ein erfolgreiches Fischen und nochmals Dank an meinem Freund Rene.

Euer Marky
- CarpSide Crew -

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