Freitag, 26. August 2011

NightShort..."die Dritte"

Tacho Freunde der munteren Karpfenangelei. Noch sichtlich beschwingt berichte
ich euch hier von meiner dritten Shortsession in diesem Jahr.
Gestern Nachmittag überraschte mich mein Schatz damit, dass wir beide nicht mal
wieder zusammen über Nacht angeln gehn könnten. Gesagt, getan.
Auto gepackt und schon stehn wir am See.

Der Lageraufbau geht zügig zu zweit von der Hand und danach mache ich schnell Location. Viel Zeit habe ich nicht mehr für meine bewährte Methode aber es reicht. Schnell sind zwei gute Stellen gefunden und die Schilfpatrolie kann kommen. Ich entscheide mich für einen weiß roten Schneemann und einen Halb/Halb.
Danach kühle ich mich im erfrischenden Wasser noch etwas und kontroliere nochmals die Waffen.

























So langsam bricht die Dunkelheit heran und wir machen uns Liegenfertig.
Rings um uns herum knackt es, knistert es, knurrt es und seltsame Tiergeräusche sind
zu hören. Wir liegen mitten in der Natur. Die Waschbären sind voll in Aktion.
Dann wie aus dem nichts gegen 1.00 Uhr ertönt mein Delkim mit seinem schönsten
Geräusch piiieep piep piiiep........piep
Auf zur Rute, der Fisch ist zum Glück gleich im Freiwasser. Ich mache das Boot klar
und dann befinde ich mich in völliger Dunkelheit allein auf dem See. Geil. Der Fisch
macht auch gut Spass und kurze Zeit später schnappt mein Kescher zu. Hab Ihn.
Ein schöner Spiegler mit einem Makel! Irgendein Vollhorst musste Ihn mal markiert
haben an der Schwanzflosse. Wie bekloppt muss ich sein. Aber gut. Aufregen ist
hierfür zu spät.



Schnell den Fisch abgesackt und ab zu Schatzi ins Bivvy. Schwer schlafe ich wieder
ein. Geht aber doch denn gegen 3.15 Uhr werde ich abermals durch meinen Delkim
unsanft geweckt. Wieder gleich ins Boot und hier merke ich schon das dieser besser
sein muss. Auch er schwimmt vom Spot weg ins Freiwasser. Hab ich ein Glück heute,
gleich mehrfach. Was für ein geiler Drill. Immer wieder nimmt er Anlauf, taucht ab und
ich habe Mühe Ihm schnell mit der AKN zu folgen. Nach mehreren Anläufen geht´s ab
in den Kescher. Geile Granate. Da es noch dunkel ist sacke ich auch diesen Fisch ab.
Gegen 7.15 Uhr schrecke ich wieder durch einen kurzen Piepser hoch. Diesmal sind
es die Wasservögel die bei Tageslicht sofort die Spots sehen und leer räumen.
Wir bleiben gleich wach und packen gleich zusammen. Im Anschluss folgt noch eine
anstrengende aber lustige Fotosession. Seht selbst......




Eine vierte wird "bestimmt" bald folgen. Und "bestimmt" auch bald wieder
mit meiner Christin.
Micha
Carp Side Crew

Ein geselliges Wochenende

Das Wochenende mit meinem Sohn Luki steht wieder an. Ich freue mich schon sehr.
Da er jetzt mitlerweile gerne angeln fährt, entscheiden wir uns auch hierzu. Das Wetter soll gut werden also nix wie raus. Zwei Freunde begleiten uns an den bekannten See.
Am See angekommen ist Danny schon fast fertig mit Aufbau und Location. Ich beeile mich und schnell bin auch ich fertig. Jeder eine Seeseite, jeder eine Rute flach und eine tief. Danach erstmal schnell was essen und noch beim essen verabschiedet sich Luki ins Reich der Träume. Kindergarten und frische Luft sind ja sooo anstrengend.
Gegen 21.30 Uhr ist auch Basti vor Ort. Ein Stippprofi auf Abwegen möchte sich mal diese Art des Angelns anschauen. Der gesellige Teil des Abends beginnt. Nach einigen Wodka/O´s fallen wir auf unsere Liegen. In der Nacht gibt es einige kurze Pieper aber nicht mehr.
Samstagvormittag 10.00 Uhr Danny´s tiefe Rute fällt etwas durch. Er fährt mit dem Boot entgegen und nach einer Befreuungsaktion liegt ein strammer kleiner Kämpfer auf der Matte.








Der Tag wird ein richtig schöner Badetag....und das machen wir dann auch öfters.










Auch dieser Tag neigt sich dem Ende. Da mir die Aktionen doch zu wenig sind entschließe ich mich noch nach ein paar anderen guten Spots ausschau zu halten. Und siehe da. Die Schilfpatrolie kann kommen. Tiefe Rute weg und auch diese flach abgelegt.
Nach einem schönen Grillerchen lauschen wir den Klängen der benachbarten Camperparty und genießen den Sonnenuntergang.

Es ist 1.00 Uhr, gerade ist die lautstarke Camperparty beendet da meldet sich mein Delkim laustark.
Die vor kurzem neu abgelegte Rute. Wieder alles richtig gemacht und meine schon so oft funktionierende Methode haut wieder hin.


Ausser den beiden Aktionen lief nix weiter. Schön war es trotzdem, vor allem das mein kleiner Luki wieder dabei war und wir ein paar schöne Stunden zusammen am See verbringen konnten.

Euer Micha

Carp Side Crew

Donnerstag, 25. August 2011

Die Jagd ging weiter Teil II


Und die Jagd ging weiter... Mit 5Runs und 4 sicher gelandeten Carps.
Die Größe ist dabei unwichtig, denn der Bestand der Kiesgrube ist noch nicht so alt und keiner weiß richtig Bescheid. Deshalb habe ich es mir zum Ziel für dieses Jahr gemacht!

Es ist Freitag Nachmittag und endlich ist Feierabend für diese Woche, voller Stress und Hitze im Laden. Das Auto hatte ich natürlich schon am Abend vorher geladen, um schnell am Wasser zu sein. 10Minuten fahren und ich bin an der Schranke zur Kiesgrube. Aufschließen und über die Böschung schauen, ob meine Stelle frei ist! Jaaaa, sie ist frei. Nun hortig und aufbauen.
Der Aufbau läuft routiniert und das Camp stand zügig. Zelt einrichten, Ruten fertig machen, Boot aufbauen, Echo dran und Futter in den Kahn... Schon war ich auf dem Wasser und fuhr dem ersten Spot mit ner Rute im Boot entgegen. Boje setzen und dezent füttern. Fertig und weiter zum gegenüberliegenden Ufer in 320m Entfernung. Der Spot ist mittlerweile so was von sauber gefressen, als hätte hier nie Kraut gestanden. Füttern, ablegen und zurück ans Ufer. Die zweite Rute lag gegen 18.30Uhr im Wasser und ich konnte zum gemütlichen Teil über gehn. Nen Cappuccino und eine Zigarette, herrlich! :-)
Ich genoss den schönen Abend und telefonierte mit einigen Freunden. Es wurde langsam dunkel, als plötzlich ein Ton von meiner linken Rute gegen 21.30Uhr kam. Da, Vollrun auf dem Plateau! Anschlag, sitzt. Rein ins Boot und schon fuhr ich dem Fisch entgegen. Ich merkte das es kein Großer war, aber er legte paar schöne Fluchten hin. Der erste Versuch beim Keschern klappte und ein wunderschöner Schuppi wanderte in meine Maschen. Yes, die zweite Stelle läuft auch. Rute ablegen und zurück zum Ufer. Ich versorgte den Fisch und steckte ihn in den Sack zum morgendlichen Fotos machen. Im gleichen Moment startete die rechte Rute voll durch und ich fuhr dem nächsten Fisch entgegen. Leider stiegt der Fisch aus. Naja, Rute ablegen und zurück zum Camp.
Fisch Nummer 1
Fisch Nummer 2
Die Dunkelheit war mittlerweile eingebrochen und ich legte mich müde zu Bett. Ich konnte bis 7Uhr durchschlafen, außer ein paar Piepser auf der rechten Rute. Komisch, keinen Biss... Christoph mein Freund kam mich besuchen und ich konnte ihm das Resultat erzählen. Ich sagte zu ihm, irgendwas stimmt da drüben nicht. Also rein ins Boot und die Montage inspizieren. Und ich sollte Recht behalten. Die Montage hatte sich verwickelt, wahrscheinlich durch den Weißfisch am Spot. Rute neu ablegen und Cappuccino trinken. Christoph verließ mich wieder und ich ruhte noch paar Minütchen so dahin. Gegen 9.45Uhr weckte mich ein Dauerton meines Ace i3. Die frisch abgelegte Rute brachte den nächsten Fisch, den größten Spiegler der Session. Die Technik ging auf! Der Tag verlief ruhig und Carp Mike kam 15Uhr zu Besuch. Wir erzählten und lachten und die Zeit verging wie im Flug. Plötzlich lief die rechte Rute erneut ab. Anschlag, sitzt. Ich fuhr dem Fisch entgegen und konnte nach einem schönen Drill den halbstarken Spiegler landen. Rute wieder ablegen und Fotos machen. Zum Glück war Mike da und wir machten die Bilder in der Abendsonne. Er verabschiedete sich gegen um Sieben und ich genoss den herrlich warmen Abend ohne Mücken. Die Nacht war da und ich legte mich ins Zelt und las noch einen Bericht im Karpfen- Magazin. Schnell wurde ich müde und machte meine Augen zu.
Gegen 5Uhr weckte mich ein Vollrun aus dem Tiefschlaf von der linken Rute. Zweiter Fisch auf dem Plateau und dann auch noch im Tiefschlaf! :-) Ich drillte den Fisch routiniert und konnte ihn sicher landen. Rute ablegen und zurück ins Bettchen. Schnell schlief ich wieder ein und wachte erst 10.35Uhr auf, als im Zelt gefühlte 1000Grad waren. Der restliche Tag blieb ruhig und der See lag spiegelglatt. In einiger Entfernung donnerte es und ich packte langsam zusammen. Das Wochenende lief durchaus erfolgreich, auch wenn die Gewichte zweitrangig waren. Ich habe mich über die Ruhe und Stresslosigkeit gefreut.

Fisch Nummer 3









In diesem Sinn, Teil III folgt.

Euer Pinke, Carp Side Crew

Spontanität

Es war Mitte August ,ich plante eine Session an einem Baggersee für das kommende Wochenende . Gefüttert wurde täglich und ich war voller Zuversicht, bis ich Mittwoch  Abend mit meinem guten Freund Dirk Telefonierte. Er hatte seit 1 Woche eine Buhne  in der Elbe gefüttert und wollte auf Graser Fischen! Er fragte mich ob ich nicht Lust hätte mitzukommen. An die Elbe ? Dort war ich noch nie gewesen! Nach kurzem grübeln  und Dirks Überzeugungkunst entschied ich Donnerstag kurzer Hand zu zusagen! Wann gehts los?-heute Abend gegen 23 Uhr! Ich packte das nötigste zusammen und kramte mein  High Pod hervor ! Wie abgesprochen ging es Nachts und nach 1 stündiger Fahrt in Richtung Elbe !
Angekommen ging es ca 2km über einen Maaroden Feldweg bis an die besagte Buhne! Auf den letzten Metern sah ich in der Ferne die Wetterleuchten eines Gewitters!  Unser Plan war das Tackle ausladen und das Auto die 2 km zurück auf den Hauptparkplatz zu bringen! Dirk sagte aber das die Gewitter an der Elbe sehr schnell ziehen und wir wenigsten die Schirme aufstellen sollten! Ok dachte ich bevor alles nass  ist, gute Idee. Der letzte Häring war im Boden ,da zog plötzlich ein heftiger Sturm auf und die ersten Hammer Blitze verteilten sich am Himmel ,genau über uns! In diesem Moment dachte ich an garnix mehr außer alles greifbare Zeugs in das Brolly zu schmeißen und Feuerwerk  ins  Auto zu  flüchten. Wir beschlossen das Auto gleich vorzubringen und nach abklingen der Wetterfront zurück zu gehen. 3h später war es dann auch endlich soweit und nach 2km Fussmarsch durch die nasse Elbwiese  waren wir gegen 3 Uhr wieder am Platz.

Jetzt hieß es Ruten Montieren und Füttern wie ein Mann, weil die heiße Zeit begann in den Morgenstunden.Gegen 4.30 Uhr lagen auch endlich die Montagen im Wasser und ich war froh mich  hinzulegen . Sofort bin ich eingeschlafen als ich um halb sechs von einem Vollrun wieder geweckt wurde. Schlaftrunken hab ich es Anfangs garnicht realisiert und hatte einige kurze  Startschwierigkeiten. Richtig wach war ich als ich den knapp 10kg schweren Spiegler in den Händen hielt.Dirk machte ein paar Fotos ,doch leider haben wir vergessen die Belichtungszeit richtig einzustellen. Fazit : Extremes Bildrauschen und  viel  zu Dunkel:( Egal ich hab mich riesig gefreut über meinen ersten Elbefisch!


 Der restliche Morgen verlief ruhig und wir sind gegen 12 Uhr Mittags erst wieder aufgewacht. Der Tag war recht angenehm ,weil es nicht mehr so heiss war,aber von Fischen keine Spur mehr! Am Abend fraßen uns die Mücken als gegen 24 Uhr ,bei Dirk ohne Vorwarnung die Rute ab lief ! Kurzer heftiger Wiederstand ---weg! Hm wir grübelten und tippten auf einen Graser der nicht richtig gehakt wurde, da Dirk einen Riesigen Maisteppich angelegt hatte! Der Haken wurde getauscht und das steife vorfach noch ein wenig gekürzt,als Köder ein gelber 10mm poppi und 2 Maiskörner! Der nächste Morgen weckte uns gegen 4 Uhr . Die Ruten wurden neu beködert und wir fischten in einen herrlichen Sonnenaufgang hinein.

 Wir bemerkten in den frühen Morgenstunden die extreme Fischaktivität  auf meinen Plätzen, springende und rollende Carps ohne Ende ! Aber leider wurde mein Hakenköder diesmal nicht gefunden. Der Tag entwickelte sich zu absolutem Sommerwetter und bei Dirk stellten sich in den Mittagstunden nach mehrmaligem Füttern auch die Graser ein. Gegen 15 Uhr hat es auch endlich geklappt und Dirk stand mit einem schweren Fisch im Drill. Einfach nur verblüffend wieviel Kraft diese Torpedos haben. mehr als 15 Minuten dauerte der Drill bis es endlich geschafft war und der riesige Exot  im Kescher lag ! 20,5 kg bei 1,31 m Länge! Jetzt weiss ich auch wofür es solch große Abhakematten gibt:)
 Bis zum Abend beobachteten wir die rollenden Graser aber leider ist kein weiterer von diesen schlauen Fischen auf Dirks Hakenköder reingefallen! Wir machten bei Zeiten die Augen zu um wieder am frühen Morgen fit zu sein. 4 Uhr in aller früh wurde nocheinmal kräftig nachgefüttert ! Wieder rollten und klatschten die Fische auf den Plätzen als 2 h später der ersehnte Dauerton zu hören war! Ein 13,7 kg Schuppi sollte diese erste Elbsession abschließen!

Diese Tage an der Elbe haben mich positiv überrascht, hatte ich doch immer so großen Respekt dort zu fischen. Natürlich weiss ich, dass wir Riesen Glück hatten und es dort nicht immer so gut läuft,aber ich glaub da bahnt sich bei mir großes Interesse für eine neue Herausforderung an!

Michel von Barany
Carp Side Crew

Dienstag, 23. August 2011

Frisch ans Werk!

Nach dem ich mit Billy 9 Nächte im Juni mit mäßigem Erfolg an der Talsperre verbrachte, hatte ich erst mal genug! So zog es mich im Juli an mein Hausgewässer, um dort auch mal wieder mit wenig Aufwand den Karpfen nach zu stellen. Es gelang mir auch dort einige schöne Carps zu landen. Nun war es aber schon Anfang August und ein anderes Event stand mit meinen Freunden auf dem Programm. Sonne, Mond und Sterne X5 an der Bleichlochtalsperre. Mal eine andere Art ein Gewässer neu zu entdecken!
Nach vier Tage feiern und lustiges Beisammen sein mit meinen Freunden, wollte ich mich jetzt wieder voll und ganz der Rappbodetalsperre widmen.

Mein alter Spot vom Frühjahr.
Meine erste Erkundungtour zu meinen alten Spots war schon recht interessant. Wo ich Ende Juni auf 4 Meter gefischt habe lag nun alles trocken! Also musste ich mir wieder alles neu ausloten und mich den neuen Gegebenheiten anpassen. Relativ schnell habe ich auch was gefunden, den die Landzunge vom Frühjahr zog sich immer noch seicht und schlammig in das Freiwasser. Ich entschied mich genau für den Übergang vom tiefen Kiesigen Bereich zur schlammigen Landzunge hin. So fütterte ich die zwei Spots mit jeweils 3 kg Boilies.
unbeschreiblich!
3 tage später war es dann endlich so weit. Das Wochenende stand vor der Tür und dann nichts wie   raus ans Wasser. Freitag Abend nun schnell den Trolly beladen und ab an meinen Platz! Da ich die Ruten bei der Location am Mittwoch schon geclipt hatte ging wieder mal alles ratz fatz und ich konnte mich rasch in meinen Schlafsack ein mummeln!
Es war wieder mal herrlich die Ruhe dort zu genießen und auch die Mücke die mich im Tiefland am Hausgewässer so gebeutelt hatten waren dort oben nicht vorhanden!
Frei von allen Sorgen und Stress des Alltages konnte ich super schlafen. Zu gut und zu lange für meinen Geschmack, den kein einziger Piepser störte mich beim Ruhen. Auch die zweite Nacht brachte keinen Erfolg, lediglich ein Satzkarpfen  zappelte gegen acht Uhr morgens an meiner Rute! Eigentlich stand mir noch eine Nacht zur Verfügung aber da die Bisse aus blieben entschied ich mich meine Sachen zu packen und für die nächste Woche einen komplett anderen Bereich der Talsperre zu suchen.

Bereich der versunkenen Zufahrtsstraße.
Von einer Erkundungtour mit Billy im Juli ist mir gleich eine Unterwasser liegende Zufahrtstraße in den Kopf gekommen. Die Straße führt zu einem versunkenen Brecherwerk das damals zum Bau der Talsperre benötigt wurde. Eine 2-3 Meter breite Ebene Straße die parallel zum Ufer verläuft und die sich im Juni auf ca. 14- 15 Meter Wassertiefe befand!
So hieß es für mich ab Sonntag Mittag, loten bis zum umfallen.Tatsächlich fand ich 20 Minuten später die Zufahrtsstraße in ca 9- 10 Meter Wassertiefe, nicht mal fünf Meter von meinen Füßen entfernt! Die Uferkannte fällt extrem steil und felsig gleich auf  die Uferstraße runter und danach  wieder steil auf  auf die maximale Tiefe des Gewässers auf über 75 Meter runter! Meine anschließende Temperaturmessungen des Schichtenwasser ergab das in diesen sehr Wind verwöhnten Bereich der Sperre die Sprungschicht bei ca. 11-12 Meter tiefe liegt!
Bombe, dachte ich mir und verteilte gleich ca. 5kg auf den Bereich der Straße.
Kommenden Freitag geht’s dann raus und ich bin ja mal gespannt wie es auf den neuen Plätzen läuft. Dazu dann aber mehr im neuen Blog!

Christian Stief
Carp Side Crew

Montag, 22. August 2011

Die Jagd nach dem großen Unbekannten, Teil I

Hallo an alle...
Ich möchte euch gerne von meinem neuen Ziel berichten. Es handelt um einen großen Fisch, den ich im Frühjahr diesen Jahres erstmalig gesehen habe! Er hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich wusste, das wird mein Zielfisch bis zum Herbst.
Die Kiesgrube in der er herum schwimmt, ist ca. 12ha groß und eigentlich unspektakulär. Es gibt einige Plateaus und ein paar Flachwasserbereiche. Sie liegt fast vor meiner Haustür und ist für mich nie interessant gewesen. Allerdings ist sie bei vielen Kochtopfanglern beliebt. In diesem Fall befischt die Kiesgrube kaum ein Karpfenangler ernsthaft. Bis zum jetzigen Zeitpunkt.

Hier, mein Zielfisch :-)
Im Frühjahr hatte ich mir schon zwei ansprechende Stellen gesucht und diese erstmalig befüttert, da ich dort eine große Schule an 20Pfund Fischen beobachten konnte. Als ich die Uferkannte abfuhr, erblickte ich plötzlich in einer kleinen Bucht einen kräftigen Schuppi stehen. Er ließ sich nicht stören und genoss weiter die Sonne. Sein massiger Körper ließ mich erstarren und ich dachte, was für ein Teil... Ich wusste, er muss es werden.

Es ist Montag, raus zum Füttern. Ich habe Mittwoch frei und deshalb will ich es für eine Nacht auf den neuen Stellen versuchen. Am Gewässer angekommen, das übliche Spiel. Boot aufpumpen, Motor dran und Echo installieren. Draußen auf dem Wasser schmeiße ich den Marker auf der ersten Stelle, ein großes Plateau was von 4,5m auf 1,9m ansteigt und dahinter auf 7,3m abfällt... Perfekt und vollgepackt mit Muscheln, Teichmuscheln... :-) Ich schaue es mir mit der Taucherbrille an und bin vollst zufrieden. Die andere Stelle befindet sich am gegenüberliegenden Ufer in ca.360m Entfernung. Weidenbüsche und Schilf umfrieden eine 1,2m tiefe Landzunge unter Wasser. Der Boden hat riesige Fraßlöcher und das Kraut ist auf dem Platz vollkommen verschwunden. Ich sehe, hier waren Karpfen am Werk. Ich füttere ca. 1,5kg harte Red Spice Fish und fahre langsam am Ufer entlang der Büsche. Plötzlich erkenne ich einen Schatten unter Wasser... Halt, denke ich. Was ist das? Beim genaueren Hinsehen erkenne ich den massiven Schuppi vom Mai wieder. Geil...
Und das nur 15m weg von meinem Spot. Ich beobachte noch kurz den Fisch, bis er mit einer riesen Welle davon zieht.
Jetzt bin ich von diesem Fisch angesteckt.
Endlich ist es Dienstag 15Uhr, ich habe Feierabend. Das Auto hatte ich schon geladen, also musste ich nur noch das Essen zusammen packen. Das war schnell erledigt und nun konnte es los gehen. Gegen 18.30Uhr war alles aufgebaut und die Ruten lagen auf den Spots.
Das Wasser lag spiegelglatt vor mir und der Abend war traumhaft. Die Ruhe wurde nur von den riesen Schwärmen an Mücken gestört! Nach einem ausgiebigen Abendessen legte ich mich ins Zelt, was ziemlich feucht war, da langsam Nebel aufkam. Ich schlief sehr schnell ein und wurde nach gefühlten 10Minuten Schlaf durch einen schrillen Ton meines i3 3Uhr geweckt. Biss auf der anderen Seite. Stiefel an und raus zur Rute. Als ich anschlagen wollte, erstummte der Ton und der Swinger blieb stehen. Mist, ausgestiegen!!!!! Ich hoffte nur, das ER es nicht gewesen ist.
Trotzdem, rein ins Boot und rüber zum Auslegen. Als ich drüben ankam sah ich schon einen riesen Teppich an Wasserpest auf der Oberfläche schwimmen. Das war kein Kleiner, der hat richtig gemäht. Die Montage holte ich 20m vom Spot aus dem Pflanzendickicht. Mist, soviel Kraut hatte ich nicht erwartet. Egal, ablegen und ins Zelt.
Idylle pur...
Schnell war ich im Reich der Träume und 5.20Uhr kam der nächste Biss auf dieser Rute. Anschlag, sitzt! Voll routiniert fuhr ich dem Fisch entgegen und merkte, dass er im Freiwasser war und sich das Blei gelöst hatte. Beim zweiten Versuch klappte das Keschern und ein kleiner silberner Spiegler schwamm über meinem Kescher.
Am Ufer angekommen versorgte ich den Fisch und legte mich danach wieder hin. Zur Mittagszeit packte ich zusammen und wollte noch schnell Bilder schießen. Als ich den Fisch anhob, sprang er mir aus den Händen und verschwand im Ufergras.... Naja, schade. Der Fisch hatte knapp 11Pfund und war aber gut propotioniert. Egal, meine Stelle lief und die Taktik ging auf.
Das Plateau in der Mitte brachte keine Aktion, aber ich werde es weiter befischen.
Die Jagd geht weiter...

Pinke, Carp Side Crew







Sonntag, 21. August 2011

Heimniederlage


Es war mal wieder Zeit zu improvisieren, wenn man schon wenig Zeit hat und so kam mir die Idee es am Kanal auf Graser zu probieren. Ich fütterte in einer Woche jeden Tag bis zu 10kg Mais an meinen Spots an, was mir ein sicheres Gefühl gab. Nachdem ich die Stellen jedesmal begutachtete und das Futter immer komplett vernichtet wurde, war mir klar hier muss doch was gehen, wenn ich eine Kurzsession in Kürze antrete. Gesagt, getan und so fuhr ich Freitags mit voll bepackten Auto Richtung Büro um die Arbeit zu verrichten und danach sofort ans Wasser zu fahren. Die Zeit verging überhaupt nicht, wie das eben immer so ist, wenn man was vor hat und es nicht erwarten kann. Nach getaner Arbeit fuhr ich nun Richtung Kanal und baute erstmal mein kleines aber feines Camp auf für eine Nacht. Danach hieß es Montagen ablegen an den 2 gewählten Spots, welche genau am gegenüberliegenden Schilfrand lagen. Als Köder wählte ich natürlich Mais, was die Graser ja bekanntlich bevorzugen. Ich fütterte pro Spot ca. 5kg Mais und so verging die zeit wie im Flug und der Abend nahte in großen Schritten. Vor mir lag der Kanal in einem Abendrot wie ich Ihn liebe. Spiegelglatt und was für eine Atmosphäre. Diese Eindrücke musste ich natürlich auf die Cam bringen und machte ein paar Schnappschüsse. Gegen 22 Uhr verzog ich mich in mein Brolly und döste vor mich hin immer in der Hoffnung den besagten Biss zu bekommen. Leider passierte in der ganzen Nacht nichts und ich traute dem ganzen gar nicht. Nachdem ich die Spots am Morgen begutachtete traute ich meinen Augen nicht. Alles war leergefressen und die Hakenköder lagen unberührt an selber Stelle. Höchststrafe und damit eine klare Heimniederlage ist das Fazit. Nach alldem mache ich mir nun Gedanken und philosophiere vor mich hin, was da wohl für Gründe im Raum stehen, wo da der Fehler steckt. Aber das ist ja das spanndende an unserem Hobby, das man die Fische verstehen und lernen muss um Erfolg zu haben. Ich ziehe meine Schlüsse draus und werde wohl bald wiederkommen an diesen wirklich tollen Kanal, welcher noch viele Geheimnisse in sich verbirgt...

"Always Tight Lines"

Sven Pohle
Carp Side Crew


Mittwoch, 17. August 2011

Flaute



Endlich war es geschafft, Ende Juni,waren alle Prüfungen gerissen und ich hielt ein schönes Zeugnis in der Hand, welches mich jetzt zum Studium berechtigt.Natürlich stand mir jetzt eine menge Zeit zur Verfügung,bis zum Studienbeginn Anfang Oktober.Wie ich diese Zeit bisher genutzt habe möchte ich euch am folgenden Bericht verdeutlichen.

Angefangen habe ich an einem mir sehr gut bekanntem Baggersee ,an diesem mein Kumpel Dirk und ich im Frühjahr sehr gut gefangen hatten. Leider gab es ein Problem-die Fische haben in diesem Jahr dort nicht abgelaicht ,weil die einzigen 2 Flachwasserzonen, von einem Saugbagger zunichte gemacht wurden und durch den ständigen Stress und die Tägliche Veränderung der Laichzone von den Fischen gemieden wurde. Trotzdem versuchte ich mein Glück. Ich legte eine Rute mit etwas Futter an eine Uferkante,welche eine Tiefe direkt vorm Schilf von 3 Metern aufweist.Die andere Montage brachte ich an den Fuss eines Muschelbewachsenen Plateaus in 7 m Tiefe. In der Nacht hörte ich eine Menge Fischaktivität, lautes Klatschen am Schilf und die Spannung stieg bis ins Unermessliche. Doch am Morgen merkte ich außer Spesen nix gewesen.Auch in der 2 Nacht -kein Zupf. Frustriert packte ich zusammen um nach 2 Tagen wieder zu kommen.Beim nächsten Versuch wurden die selben Stellen befischt und nur das Montagen Setup ein wenig verändert. Fluocarbon und ausbalancierte Köder sollten mich zum Erfolg bringen. Wofür dachte ich mir ins geheim,schließlich hatte der See wenig Angeldruck und die von mir gefangen Fische haben immer voll gesessen. Ich dachte nicht weiter nach und beschloss wie oben beschrieben meine Ruten so abzulegen. Doch auch wieder nach 2 Nächten nix-kein Piep. Andere Stellen neues Glück dachte ich mir und beschloss nach 3 Tagen wieder 2 Nächte raus zu fahren.Es verschlug mich an die andere Seeseite ,dort zeigten sich ab und an mal einige Fische an der Uferkante.Ruck zuck die Ruten ausgelegt,die Boilies wurden zerstückelt und zum Einsatz kamen ausserdem noch Tigers und Hanf.Aber was soll ich sagen es lies sich wieder kein Karpfen blicken und auch die folgenden 3 Session blieben absolut Erfolglos. Lag es tatsächlich an dem Nichtablaichen der Fische oder an dem stetig verändertem Wetter? Ich weiss es nicht, so etwas habe ich an diesem See nie erlebt, bin ich doch die letzten Jahre hier nie als geblankt durchgeschlittert.
Ein anderer See sollte mir wieder mehr vertrauen geben.Ich kannte ihn aus vergangenen Herbstsessions und wollte dort mal unbedingt im Sommer fischen. Ich hatte mir schon im Kopf ausgemalt,wie und wo,doch am See angekommen ,wurde ich eines besseren belehrt-Platz Besetzt-. Nach kurzem small talk hatte ich bemerkt das der Spot wo ich fischen wollte von den beiden Carphuntern unentdeckt blieb. Ich eilte den langen Strand entlang und entschied mich für den letzten Platz links neben den beiden! Die abfallende Kante von 2 m auf 6,60m lag ca 180m schräg links von mir ,umgeben von einer Bojenkette bis ans eigene Ufer.SCh...Winkel dachte ich mir ,aber wofür hat man ein Boot! Zügig wurde der Schirm aufgestellt ,die Ruten montiert und alles schien perfekt. Bis zum nächsten Morgen blieb es ruhig als sich plötzlich um 8 Uhr mein Bissanzeiger mit einem Dauerton meldete! Ab ins Boot den Fisch entgegen,welcher unheimliche Fluchten hinlegte,ich versuchte die Fluchten zu stoppen ,aber vom Boot aus hatte ich keine Chance, er schwamm um die Boje ins tiefe und rieb innerhalb von Sekunden die 65 er Schlagschnur an den Muschelbewachsenen Seilen durch.Ein heftiger Wutanfall folge ----wie blöd kann man nur sein---ich fuhr zum Ufer zurück und schmollte ! Ich gestand mir ein das in diesen bescheuertem Winkel zu den Bojen, es unmöglich sei einen Fisch sicher zu landen und beschloss diese Aktion abzubrechen um nicht noch einen Fisch zu verlieren.
 Zu hause angekommen hielt es mich auch nicht lange dort und ich startete einen neuversuch am altbekannten Baggersee. Diesmal sollte mich ein junger Carphunter namens Hubertus unterstützen ,welchen ich beim Fish and Meet kennen gelernt habe ! Nach kurzem e-Mail Verkehr und Gastkarte kaufen ging es direkt ans Wasser. Wir legten die Ruten verteilt auf verschiedene Tiefen und Seebereiche aus. Mit der Futterwahl sollte etwas alt bewährtes auf dem Plan stehen, hatte ich doch noch nie wirklich mit Mais dort gefischt. In der ersten Nacht standen nur zwei Brassen an . Voll geschleimter Kescher - bähhh. Auch in den kommenden 24 Stunden konnte Hubertus nur eine Brasse fangen . Wir entschieden uns noch einen Abstecher zur Saale zu machen, unterhalb einer Schleuse. Mückengeplagt ist dort aber auch nichts gelaufen. Entenervt packten wir zusammen und ließen die letzten drei Tage revue passieren. Hubertus musste nach hause und auch ich hielt eine kurze Pause vom Angeln für angebracht.
 Nach 4 Tagen hielt ich es nicht mehr aus und ich musste ans Wasser. Ein Altarm der Saale sollte mir endlich einen Fisch bringen.Die Montagen landeten am gegenüberliegenden Ufer an einer ca 1m tiefen Steinkante,nahe eines umgestürzten Baumes. Gegen 2 Uhr Nachts Vollrun-nach kurzem Drill ein kleiner aber wunderschöner Spiegler- ich freute mich riesig- der Bann war gebrochen.Am Morgen folgte ein etwas größerer genau so schöner Fisch auf der selben Stelle.Das hat geklappt dachte ich mir .Ich hatte noch 2 Nächte vor mir und war voller Erwartungen ,als plötzlich eine ganze Schar Angler hinter meinem Brolly stand und mich darauf hinwiesen das jetzt ein Vereinsnachtangeln stattfinden würde und ich hier nicht bleiben könne.
 Nach kurzem Murmeln ging es wieder in Richtung Baggersee--angekommen bemerkte ich das mehrere Fische auf einer am Ufer Langezogenen Kiesbank zeigten! Das Echo vermittelte mir 3,20m an der flachsten Stelle-die hintere Kante fiel bis 8m ab. Kurzer Hand legte ich dort eine Montage ab hinterher ein paar BoiliesFluo Poppi und beide Schüre flach am Boden abgesenkt. die Nacht blieb ruhig und ich konnte auch keine Fischaktivitäten hören! gegen 7 Uhr ich traute Ohren und Augen nicht- die Poppi Rute stand im Halbkreis, ein heftiger Run! Als ich Kontakt aufnahm gab es einen kurzem Ruck!! Schnurbruch--ich hätte Heulen können in diesem Moment! Der Fisch war um die Kiesbank geflüchtet und ins Tiefe ab getaucht die Schlagschnur war vollkommen aufgeraut und war kurz hinter dem Blei durchgerieben bevor ich schalten konnte und ins Boot steigen wollte.Mit zittrigen Händen erhöhte ich die Schlagschnur auf 50 m Länge und nahm dickes Fluocarbon als Vorfach um evtl vielleicht noch patrouillierende Fische abzufangen. Aber leider konnte ich den restlichen Tag und die darauf folgende Nacht keinen weiteren Fisch überlisten und in Gedanken an den verlorenen Flossenträger packte ich zusammen. Ich werde bald wiederkommen vertröstete ich mich und fuhr nach hause!

Jetzt sind schon eineinhalb Monate vergangen von meiner freien zeit,die Ausbeute ist recht Mager -Aber es ist wie immer eine schöne Zeit gewesen und auch wenn mal nichts läuft ,kann man einzigartige Momente am Wasser erleben !

Michel von Barany
Carp Side Crew




Freitag, 12. August 2011

3 Nächte, 2 Seen, 1 Fisch – Mecklenburg-Vorpommern

Ein recht ernüchternde Bilanz.

Ich hatte diese 4 Tages-Tour mit meinem Freund Rene bereits seit einigen Wochen im Vorfeld geplant. Rene hatte uns einen wunderschönen idyllischen See in Meck-Pomm ausgesucht. Mittwoch der 3. August war es dann soweit. Auto beladen und ab nach Meck-Pomm. Zirka 2 Stunden später hatte ich mich mit Rene an unseren verabredeten Standort getroffen. Aus dem Auto heraus erfolgte die Begrüßung mit einer kurzen Lichthupe, keine Zeit verlieren und ab an den See. An den See angekommen konnten wir unsere Begrüßung nachholen. „Lange nicht gesehen mein Bester“, shake hands und dann kurzer Plausch bevor wir unsere Autos ausluden. Wir werden nachher mehr Zeit zum quatschen haben sagten wir uns. Ich konnte meinen Augen nicht trauen an welchem Ort Rene mich entlockt hatte. Ein wunderschöner See im herzen Meck-Pomm’s. Rene hatte mir mehrere Plätze zur Auswahl vorgestellt, wobei ich mich fast nicht entscheiden konnte welchen Platz wir nun befischen. Ich entschied mich für eine Ausbuchtung unter dichten Bäumen wo wir unser Lager aufschlagen sollten. Kaum einsehbar von der Seeseite, ruhig und wie erwähnt sehr idyllisch.

Die Camps wurden aufgeschlagen und die Plätze ausgelotet. Rene hatte bereits diese Plätze befischt, kannte also die Hot Spots und wir mussten nicht allzu sehr Zeit mit dem loten „verplempern“. Ich richtete mein Pod unter den Bäumen direkt im knietiefen Wasser aus. Rene richtete einige Meter weiter von mir seinen Platz ein. Er schaute wie weit ich war und setzte kurz mit seinem Boot zu mir über. Ich hatte noch die Watstiefel an als Rene herangefahren kam. „Komm steig ein, ich zeige dir wo unsere Spots liegen könnten“. Schwupp die Wupp ins Wasser gestiefelt, ab an Rene’s Boot, Einstieg und Plumps, ab ins Wasser mit mir. Ich hatte die Kante seines Schlauchbootes nicht erwischt, kam aus dem Gleichgewicht und fiel bis zur Brust ins feuchte, aber angenehme 20° C kühle, Nass. Das schlimme aber war, das ich noch mein Handy in der Tasche hatte. Wer kennt dieses Phänomen nicht – Der Wahnsinn?!. Das Telefon war erstmals „fratze“. Vollgelaufen mit Wasser, es sah aus wie ein kleines Aquarium ohne Fischbestand. Was für ein Anfang dachte ich nur. Rene aber sehr dezent und kollegial konnte sein Lachen vornehmend zurückhalten. Dennoch lachten wir beide uns gegenseitig an und hatten das Grinsen im Gesicht. Zieh dich erst mal um, dann schauen wir mal. Die Bootstour begann.

Ich entschied meine Ruten an einer Kante auf eine Tiefe von 5,20 m und 7,50 m in ca. 200 m. abzulegen. Gesagt, getan! Rene hatte seine Ruten an seine Spots ausgelegt und wir konnten uns nun den ruhigen Teil der Session widmen. Viele Erzählungen über die vergangene Zeit, was alles passiert war und vor allem was in Zukunft anstehe. Dabei ein Tee und etwas zu Essen. Meine nassen Klamotten hinter uns in den Bäumen trocknend vergingen nun einige Stunden.

Während des tages und der Nacht erfolgte keine Aktion. Nicht ein Pieper war zu vermelden. Nach dem Frühstück kurze Beratung und die Entscheidung. – Der erste move stand bevor! Boote vollgepackt und ab an den nächsten Platz. Dieser war genauso beeindruckend wie der, den wir gerade verlassen hatten. Ich fande sogar noch vielversprechender als unsere erste Stelle. Das gegenüberliegende Ufer hatte eine Entfernung von ca. 300-380 Meter. Schliffgürtel und Seerosenfelder prägten die Stellen. Wir entschieden das dass die richtigen Spots waren um unsere Ruten abzulegen. Die erwähnte Entfernung mit diversen Tiefen von 2,20 m., 3, 50 m. und 9 m. legten wir unsere Rigs ab. Meine linke  Rute legte ich ca. 50 m. von meinem Rod aus ab. Ich wählte dabei einen Grenzbereich aus, genau zwischen einem dichten Krautfeld und einer eher „freien, härteren Bodenstruktur“. Meine Taktik belief sich darin einen Futterteppich beginnend im Kraut aus in der Krautfreien Zone anzulegen. So wollte ich die Karpfen aus dem Krautfeld locken, sollten diese meinen Rig anvisieren und den Haken mit dem Boilie einsaugen. Den mit einem halben Scoberry und einem ganzem Mapple Cream bestückten 6er Haken legte ich vorsichtig an der besagten Stelle ab. Angefüttert mit Groundbait, Mais und gecrushten Boilies fuhren wir zum Ufer zurück. Wieder einmal hatten Rene und ich Zeit zum reden. Die Nacht verlief wiederum ruhig was uns am anderen Morgen ein wenig stutzig machte. Was war den nur los? Das Wetter spielte wieder einmal nicht zu 100% mit. Wechselnde Temperaturen, Sonne, Regen und die kühlen Nächte taten sein übriges. Doch dann gegen 9:20 Uhr der ersehnte Run. Meine linke Rute an der Krautzone lief ab. Eine kurze aber heftige Aufnahme meines Köders, die Rute im Halbkreis auf dem Pod gebogen. Der Fisch zog sofort in die Krautzone und versuchte sein Unheil zu retten. Doch nach ca. 5 Sekunden stand ich an der Rute. Der Fisch zog stetig ab, dennoch konnte ich seine Fluchten abfangen. Nach einem kurzem aber beherztem Drill konnten wir einen schönen Fisch landen. Ich konnte in Rene’s Augen sehen. „Puh, Gott sei Dank das es wenigstens an Mark’s Rute gezappelt hatte“. Diesen „Druck“ dem man sich selbst macht wenn man einem Angelkollegen zu sich und seine Sessions einlädt, kennt sicherlich jeder von euch. Auch ich benehme mich so und bin froh wenn zumindest die Bissanzeiger meiner Freunde piepsen, sollten sie bei mir nicht läuten.

Nach dem Drill legten wir erneut die Rute an der Stelle aus. Rene zog sich seinen Neoporenanzug an, holte seine Taucherbrille und wir machten uns an dem gegenüberliegenden Ufer um zu schauen was unsere Futterplätze und unsere Rigs dort machten. Angekommen stellten wir fest, dass sich absolut nichts getan hat. Unser Futterplätze waren noch die selben wie am Vortag. Wir schauten uns gegenseitig an und man konnte feststellen, dass wir beide nicht mit dem Ergebnis zufrieden sein konnten. Wir beschlossen, trotz des Runs meiner linken Rute den zweiten move vorzunehmen. Diesmal nicht nur Platzwechsel, sondern gleich den See. Rene hatte noch „seinen Trumpf“ im Ärmel. Ein ca. 3 ha kleiner See. Ebenfalls wunderschön idyllisch im Wald gelegen. Zur späteren Zeit angekommen piesackten uns erst einmal die Mücken – es war eine Plage! Kurz darauf zum dritten mal in den wenigen Tagen aber stand auch dort unser Camp. Die Stöcke an den markanten Punkten eingebracht und auf’s Pod abgelegt. Vor mir eine Rute in ca. 3 m. Entfernung als Unterhandwurf direkt vor den Seerosen. Die anderen zwei Ruten am gegenüberliegenden Ufer, ebenfalls direkt vor einem Seerosenfeld, sowie in einer Krautzone im Hinterbereich. Guter Hoffnung ließen wir uns wieder in unsere Chairs nieder. Wir waren doch ein wenig von den vorhergegangen moves geschafft, das konnte man uns leicht anmerken. Aber auch hier verlief „Rene’s Trumpf“ die Nacht ruhig. Wir konnten -leider- die ganze Nacht gemächlich durchschlafen und hatten keinen bewährten Biss vernehmen können. Wir entschlossen schon bereits am Vorabend, sollte es keine Aktion geben, dass wir unsere sieben Sachen am nächsten Morgen packen werden und vorerst unser Glück aufzugeben. So auch geschehen.

Die Bilanz nach 4 Tagen Meck-Pomm! Tolle Session. Wunderschöne Natur. Herausfordernde Begebenheiten. Kein leichtes Fischen. Dennoch hatte ich wieder einmal dazu gelernt und ich konnte mein „Karpfen“-Spektrum erweitern. Rene wieder zu sehen war ebenfalls Klasse und wir hatten uns einiges zu erzählen. Ich nehme vorweg das es nicht die letzte Fahrt gen Meck-Pomm war und freue mich auf die nächsten Session(s).


In diesem Sinne wünsche ich allen ein erfolgreiches Fischen und nochmals Dank an meinem Freund Rene.

Euer Marky
- CarpSide Crew -